Aktueller Forschungsstand

Eine Analyse der Gegendarstellungen im Nachrichtenmagazin DER SPIEGEL
 
Forschungsbereiche:
1. Gegendarstellung im Forschungsstand
2. Theoretische Basis Gegendarstellungen
3. Forschungsanalyse der Gegendarstellungen
4. Übergreifende Analyse der Gegendarstellungen


1. Einleitung
1.1. Motivation und Zielsetzung
Durch die Journalistik Studien in Österreich, der Schweiz und nun an der Macromedia Hochschule in Deutschland beschäftigte ich mich mit den medienethischen Richtlinien und presserechtlichen Normen dreier unterschiedlicher Länder. Die, obwohl jedes für sich souverän, doch eine übergreifende Gemeinsamkeit besitzen: die deutsche Sprache. Der Umgang mit dieser Sprache ist es, über den sich jede Form journalistischer Darstellung definiert. Im Zeichen dieses gemeinsamen Nenners arbeiten die Medienschaffenden im deutschsprachigen Raum mit annährend deckungsgleichen Formen und Formaten. Wo sich das journalistische Handwerkszeug ähnelt, da differenzieren sich jedoch die Auslegungen in rechtlichen Belangen der Presse teilweise erheblich – eine Dissonanz, die mir seit meinem Sprung in den Norden Deutschlands vermehrt auffiel.

Im Fokus dieser Thematik tauchte immer wieder das Instrument der Gegendarstellung als Streitpunkt auf. Unter dem Vorzeichen der digitalen Evolution möchte ich dieses Format näher beleuchten.

Den Forschungsgegenstand der Gegendarstellung an einem deutschen Leitmedium zu analysieren, schien dabei opportun, um eine gewisse Relevanz der erhobenen Dateninhalte zu garantieren. Die Wahl fiel dabei durch meine wiederkehrende Zusammenarbeit auf das Nachrichtenmagazin, „der Spiegel“.

Ging es zu Beginn meiner Recherchen um das Finden einer konkreten Antwort auf die Frage, ob und inwieweit sich das Format der Gegendarstellungen durch das Internet verändert hat, kristallisierte sich in den weiteren Arbeitsschritten deutlich heraus, dass es keine allein gültige Antwort zu finden gibt. Insofern stelle ich mir als Anspruch an diese Analyse, die Konstellationen des Untersuchungsgegenstands umfassend aufzuzeigen und daran ein plausibles Abhängigkeitsverhältnis im Hinblick auf die Beantwortung der Forschungsfrage zu definieren.

1.2. Aktueller Forschungsstand
1.2.1. Das Internet
Das Internet als eines der drei Bezugssysteme im Fokus dieser Arbeit prägt maßgeblich unsere Zeit. Dementsprechend vital zeigt sich die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der Digitalisierung und all ihren Teilaspekten. Bemerkenswert ist die Tatsache, dass es sich dabei um einen Prozess, kein abgeschlossenes Ereignis handelt und die Forschung so nur bis zum aktuellen Tag reflektieren und die tatsächlichen Auswirkungen allenfalls prognostizieren kann.

1.2.2. Der Spiegel
Ebenso findet sich der Spiegel, als eines der bedeutsamsten Qualitätsmedien weltweit, gehäuft im Zentrum der Forschungspraxis über Medien und ihre Entwicklung. Vor allem durch die Rollen, die das Nachrichtenmagazin und ihr Gründer sowie langjähriger Chefredakteur und Herausgeber Rudolf Augstein in der Entwicklung der bundesdeutschen Pressegeschichte einnehmen, hat der Spiegel einen historischen Fußabdruck hinterlassen. Daneben ist er durch das Herbeiführen zahlreicher politischer Affären und ereignisbezogener Streitthemen immer wieder ein Stein des Anstoßes für gesellschaftliche Debatten.

1.2.3. Die Gegendarstellung
Bislang befasst sich ein überwiegender Teil der wissenschaftlichen Betrachtung von Gegendarstellungen mit den juristischen Aspekten des Formates und seiner Verankerung im Medienrecht. In der Fachliteratur steht die Funktion des Gegendarstellungsrechts zum Zwecke der öffentlichen Meinungsbildung und als Instrument zur Verteidigung des Persönlichkeitsrechts auf einer breiten Basis. Die Entwicklung der Gegendarstellungen im Spiegel wurde dabei noch nicht gesondert betrachtet. Während der Recherche wurde deutlich, dass sich über die tatsächlichen Auswirkungen der analysierten Beziehungsbasis selbst die unmittelbar betroffene Rechtsabteilung und die Dokumentation des Spiegels nicht bewusst waren 1.

1.3. Vorgehen und Aufbau
Die Forschungsarbeit unterteilt sich in drei Hauptkapitel. Jeden Abschnitt leitet dabei generell ein komprimierter Ausblick auf den folgenden Inhalt ein. Daran schließen sich die ausführlichen Absätze des jeweiligen Kapitels an.

1.3.1. Theoretische Basis
Zu Beginn steht die Betrachtung und Definition der drei primären Indikatoren: Dem Nachrichtenmagazin, der Spiegel; der Gegendarstellung als presserechtliches Instrument; sowie dem Internet und seinem Einwirken auf den Journalismus.

1.3.2. Forschungsteil
Darauf folgt der Forschungsteil, indem die vom Spiegel abgedruckten Gegendarstellungen nach unterschiedlichen Kriterien untersucht werden. Dies geschieht anhand von sozialdemografischen Kriterien und einer inhaltlichen Analyse, durch die formative Betrachtung des Forschungsgegenstands sowie eine generelle Datenanalyse. Anhand mehrerer Beispiele werden herausgearbeitete Merkmale und Besonderheiten aufgezeigt.

1.3.3. Übergreifende Analyse
Im dritten Teil der Arbeit steht die Beurteilung und umfassende Interpretation der eingeholten Daten im Fokus. Die gewonnenen Erkenntnisse werden dabei übergreifenden in Bezug gestellt. Hier rauf folgt das abschließende Fazit.

1.4. Anmerkungen
Zugunsten einer leichteren Lesbarkeit dieser Arbeit wurden sämtliche Personenbezeichnungen ohne akademische oder sonstige Titel angegeben. Ebenso wird in dieser Arbeit bewusst auf ein den Lesefluss hinderndes „Gendering“ verzichtet.