Engagement - eine Notwendigkeit

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Das Ende ist nahe, Zeit für eine kritische Betrachtung – wie weit würdest du gehen?
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Von Hubertus J. Schwarz   30. Januar 2012

Zürich, Schweiz – Sich zu engagieren heißt, sich anzustrengen. Ob nun politisches oder soziales Engagement. Das Engagement an einem Theater oder einfach die motivierte Handlung für einen bestimmten Zweck, es bleibt Anstrengung. Engagement bleibt aber auch notwendig um unsere Gesellschaft in Bewegung zu halten und Zwischenmenschlichkeit nicht völlig verkümmern zu lassen. Besonders in diesem Jahr, in dem uns der Mayakalender nicht mehr viel Zeit lässt.

Ein Politiker, der seine Argumente vor dem Parlament vertritt, um Fürsprecher für eine neue Reform zu gewinnen, engagiert sich. Eine Hyäne, die schubsend und kreischend ihren Anspruch auf das fetteste Stück Gnu rechtfertigt, engagiert sich und wenn eine Krankenschwester versucht, verwundeten Soldaten Linderung zu verschaffen, so ist auch das Engagement.

Das Prinzip der Anstrengung bleibt immer dasselbe. Man nimmt Strapazen auf sich, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Nur die Methoden und Ziele variieren. Wobei gerade zwischen Politiker und Hyäne oft kein allzu großer Unterschied auszumachen ist, was die Methoden angeht. Engagement muss also nicht zwingend ehrenamtlich oder selbstlos sein. Auch wenn beides oft im Kontext des Begriffes verstanden wird.


© Christopher Eder

Engagement. Der Begriff selbst ist erst vor rund 50 Jahren in unseren Sprachgebrauch vorgedrungen. Stark gefördert durch die christliche Soziallehre im vergangenen Jahrhundert. Diese Lehre ist es auch, die Nächstenliebe als treibende Kraft für engagiertes Handeln sieht. Also die selbstlose Tat als hehrem Anspruch vor persönlichem Nutzen. Aus dieser Überzeugung profilierten sich Hilfswerke wie beispielsweise die Caritas. Aber auch nicht-religiöse Organisationen wie UNICEF oder Amnesty International. Diese karitativen Gruppen sind es, die durch ihren weltweiten Einsatz synonym stehen für eine in der Gesellschaft verankerte Wortdeutung von Engagement als selbstlosem und sozialem Einsatz. 

Andere Stimmen, wie der Sozialwissenschaftler Norbert Elias, dagegen sprechen von Engagement als motivierter Handlung, die sowohl eigennützig, als auch selbstlos sein kann. Entscheidend sei, dass man von sich aus und aus freiem Willen aktiv wird. 
Besonders in politischen Grabenkämpfen der Parteien wird oft von Engagement in diesem Sinn gesprochen: man handelt, natürlich in erster Linie für die jeweilige Partei. Aber auch für sein eigenes Vorwärtskommen in dieser und den Politikarenen.  

Folgt man diesen Auffassungen, so gibt es sowohl selbstloses, wie auch eigennütziges Engagement und dazwischen hybride Mischformen, die beides in sich vereinen. Jeweils einer dieser drei Arten haben sich die folgenden Artikel verschrieben. Welcher Text zu welchem Typ von Engagement passt, das zu erkennen soll jeder für sich versuchen.



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SPEZIAL:
Das andere Gesicht [Engagement I.]