Brachiale Schrumpfköpfe

© ahnungsvoll / Graz / 2011
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Wild Evel and the Trashbones spielen wild auf
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Von Hubertus J. Schwarz   2. April 2011


Graz, Steiermark  – Was für ein schräges Gewöll! Wild Evel and the Trashbones waren auf der Mariahilferplatz Bühne so passend wie ein Gnu in der Arktis. Im Schatten der wundervollen Barockkirche gaben die Rot-Schwarzen in einer Stunde jedem zu verstehen, dass mit ihnen sehr wohl zu spaßen ist.

Ob jetzt mit oder über sie. Denn Anlass bot die Gruppe für beides. Wer mit Knochenketten behängt auf der Bühne umher turnt als hätte man seinen alten Sportlehrer unter den Zuschauern entdeckt, sein Drumset mit akustischen Raffinessen wie Schrumpfköpfen schmückt oder es tatsächlich zuwege bringt Keyboard und Mundharmonika zu bedienen aber dabei auch noch scremo-tastisch die Menge zu beschallen, der hat wahrlich nicht mehr alle Tabletten in der Schachtel.

© ahnungsvoll / Graz / 2011

Brachialer Sound, brachialer Stimme und brachial gute Laune. Irgendwo einfach nur geistig abwesend, aber dabei so schonungslos selbstironisch, dass man die fünf Steirer einfach gern haben muss.

Wer den Mix aus Family Flintstone, Elvis im Endstadium, James Dean und Ozzy O. auf die Bühne losgelassen hat, der war vielleicht etwas neben der Spur. Zum Glück für Graz und prächtig, dass die neue UNESCO City of Design sich solcherlei zutraut.





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